1. Haptik als Rettung aus der digitalen Informationssteppe
Unsere tägliche Arbeit reduziert sich mehr und mehr auf das Wahrnehmen und Bearbeiten visueller Bildschirminhalte. Realität und Schein verschmelzen. Andere Sinne, wie der Berührungssinn, kommen seltener zum Einsatz. Hier liegt die große Chance des haptikorientierten strategischen Marketings. In dem wegweisenden Buch „Touch“ von Olav Hartmann und Sebastian Haupt werden diese Aspekte treffend herausgearbeitet:
- Haptische Botschaften fallen auf und machen neugierig.
- Sie steigern die Erinnerungsrate durch sensorische Unterstreichung der Markenbotschaft und verstärken das assoziative Netzwerk im Gedächtnis.
- Haptische Codes machen die Werbebotschaft ganzheitlich, stimmig und glaubwürdig.
- Eigenschaften und Nutzen eines Angebotes werden konkret erlebbar - dies steigert den wahrgenommenen Wert eines Produktes.
- Kaufbereitschaft und Preiszahlungsbereitschaft steigen.
- Haptisches Erleben motiviert direkt zum Kauf.
- Motorische Wahrnehmung verstärkt die Kundenloyalität und differenziert Marken.
Was kann diese Aspekte besser berücksichtigen als eine edle Verpackung, eine Luxuskartonage, ein Etui, eine Kassette oder eine Schatulle? Vor allem, wenn sie zeitgemäß, funktional und ästhetisch konzipiert ist.
Solch eine Verpackung mag geringfügig teurer sein als eine Minimallösung, aber meist überwiegen die positiven Aspekte: Das Produkt wird optimal präsentiert, beim Transport geschützt und erhöht darüber hinaus die Bereitschaft des Endverbrauchers, einen angemessenen Preis zu zahlen.